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Schienentherapie


Craniomandibulären Dysfunktion (CMD)



Ein Großteil unserer Bevölkerung leidet an den Folgen so genannter Parafunktionen. Dies sind Überfunktionen der Kaumuskulatur wie Zähneknirschen, Kieferpressen oder Zungenpressen. Ursache ist meist eine falsche Bisslage, die zudem häufig mit einer psychischen Komponente wie z.B. Stress kombiniert ist. Der Überbegriff für diese Funktionsstörung des Kausystems ist die Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD).

CMD verursacht Symptome wie Überempfindlichkeiten oder Schädigungen der Zähne, Schmerzen im Kiefergelenk, der Hals- und Schultermuskulatur sowie Kopfschmerzen oder Tinnitus, um nur einige zu nennen. Behandelt werden diese Beschwerden mit individuell angefertigten Schienen, die über die Beseitigung der Kiefergelenksfehlstellung und einer Korrektur der Bisslage eine Entspannung der betroffenen Muskeln im Kopf- und Nackenbereich herbeiführen. Dadurch bedingt verbessern sich auch die Symptome wie u.a Kopfschmerzen/Migräne oder Ohrgeräusche/Tinnitus. Auch die Zähne selbst werden geschützt.



Oft ist eine begleitende Physiotherapie eine gute Maßnahme, um die Einstellung eines harmonischen Kausystems zu erreichen und langfristig Ihr Wohlbefinden zu gewährleisten.

Weitere Informationen

In Deutschland leiden viele Menschen an den Folgen sogenannter Parafunktionen. Dies sind vom Normalzustand abweichende Überfunktionen der Kaumuskulatur wie das Zähneknirschen, das Kieferpressen oder das Zungenpressen. Zurückzuführen sind die meisten Parafunktionen auf einen falschen Biss, meist kombiniert mit einer psychischen Komponente wie z.B. Stress. Der Überbegriff für diese Funktionsstörung des Kauorgans ist die Craniomandibulären Dysfunktion (CMD).

Den meisten Betroffenen ist weder bekannt das sie unter einer Craniomandibulären Dysfunktion leiden, noch das diese für viele Folgeprobleme verantwortlich ist, deren Ursache meist nicht im Zahnbereich gesucht wird. 

 

Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) 

Eine CMD liegt vor, wenn die Kauflächen der Zähne nicht richtig verzahnt sind, wenn die Balance zwischen Kiefergelenk, Zahnhalteapparat, Zähnen und Muskulatur gestört ist. Bei entsprechender Veranlagung führt dies zu einer Kettenreaktion. Über die sensiblen Nervenbahnen werden Signale von Kiefergelenken, -muskulatur und Zähnen an das zentrale Nervensystem weitergeleitet und bewirken dann unterschiedliche neurophysiologischen Reaktionen wie z.B. Migräne, Kopfschmerzen, Nackenverspannungen, Halswirbelblockaden, Schwindel oder Tinitus. Studien zufolge haben bis zu 40% der Deutschen chronische Schmerzen wegen einer Fehlstellung ihres Bisses.

Die direkten Auswirkungen der Parafunktionen sind Schädigungen der Zahnhartsubstanz durch Abrasion (Abrieb) im Bereich der Schneidekanten und der Kaufläche, Defekte der Zahnhälse sowie Erkrankungen des Zahnhalteapparates (funktionell bedingte Parodontitis) und der Kiefergelenke.

 

Symptome 

Die häufigsten Symptome beim vorliegen einer CMD sind Verspannungen oder Schmerzen der Schulter- Nackenmuskulatur. Fehlstellungen der Wirbelsäule, Beckenschiefstand oder einseitig verkürzte Beine gehören ebenfalls zu häufigen Symptomen ausgehend von muskulären und skeletalen Beteiligungen.

Tinitus, Ohrgeräusche oder Schwindel sind aufgrund der direkten Nachbarschaft von Ohr (mit limbischem System / Gleichgewichtsorgan) und Kiefergelenk in fast 50% der Fälle auf Funktionsstörungen des Kiefergelenks zurückzuführen.

Eine Trigeminus Neuralgie, Migräne oder Kopfschmerzen werden meist durch Beteiligung der

Knack- und Reibegeräusche, die häufig noch nicht schmerzhaft sind, sind Anzeichen für eine CMD. Überempfindliche Zähne sind ebenfalls Auswirkungen von Fehlfunktionen (Dysfunktionen) des Kiefergelenks und können nicht durch alleinige Behandlung der Zähne direkt, behoben werden.

  

Analyse 

Mittels der sogenannten instrumellen Funktionsanalyse wird, die Lage des Oberkiefers zum Schädel und die Lage des Unterkiefers zum Oberkiefer analysiert. Ebenso werden Aufzeichnungen angefertigt über bestimmte Grenzbewegungen des Unterkiefers wie Mundöffnung und Seitwärtsbewegung. Dabei werden mechanische oder muskuläre Behinderungen sowei alle weiteren Unregelmäßigkeiten registriert.

Ziel ist es die ideale Position der Kiefer zueinander zu rekonstruieren und somit die ideale Position der Muskulatur und Gelenke zueinander wieder herzustellen.

 

Therapie 

Nach Umsetzung der ermittelten Daten in ein Spezialgerät (Artikulator), das die Bewegungen der Kiefer zueinander simuliert, kann analysiert werden wo Problembereiche liegen.

Dies kann an einem oder mehreren Zähnen liegen, die nach Therapie durch eine Füllung oder Krone nicht mehr Ideal zum Gegenbiss passen. Je größer die Rekonstruktion ist d.h. je mehr Zähne betroffen sind, desto größer ist hierbei auch die Fehlerquote. Kleine Problembereiche können nach Analyse an den Modellen direkt im Mund korrigiert werden (Einschleifen).

Eine kieferorthopädische Behandlung kann ebenfalls als Ursache für ein Ungleichgewicht von Zahnposition zum Kiefergelenk verantwortlich sein. Zu einer ausführlichen Analyse vor und während einer kieferorthopädischen Behandlung wird deshalb  immer geraten. Die Korrektur einzelner nicht ideal positionierter Zähne oder wieder aus der Idealposition verschobener Zähne kann meistens auch später vom Kieferorthopäden durchgeführt werden.

Parafunktionen führen zu Substanzverlust der Zähne und somit dazu, das sich die Kiefer in der vertikalen aneinander annähern. Dadurch verändert sich die gesamte Position des Unterkiefers zum Oberkiefer und der Substanzverlust sollte ausgeglichen werden. Dies ist in der Regel nicht mehr ausschließlich durch direkte Behandlungen im Mund möglich.

In vielen Fällen sind die Ursachen jedoch kombiniert und wesentlich komplexer als hier beschrieben. Die Entwicklung erstreckt sich häufig über Jahre, mit kieferorthopädischer Behandlung und einzelnen Therapien hier und da, die erst in der Summation zu Problemen führen.

Als erster Therapieschritt erfolgt in der Regel eine reversieble herausnehmbare Kunststoffschiene, die die Diskrepanzen der Kiefer zueinander ausgleicht und durch die Auflösung der Verzahnung zu einer Verspannung zu lösen hilft. Die weitere Abnutzung der Zähne wird ebenfalls verhindert. Vor allem muskulär Bedingte Begleiterscheinungen sprechen hieraus sehr gut an. Diese Schiene wird je nach Behandlungsfall im Idealfall nujr Nachts und extremen Stresssituationen getragen oder auch über einen längeren Zeitraum füe 24 Stunden.

Kombiniert wird die Therapie mit der Okklusionsschiene Idealerweise mit einer physiotherapeutischen Behandlung, damit muskuläre Verspannungen besser gelöst werden können und die im Laufe der Zeit noch nachzubessernde Schiene optimiert werden kann, da die Kiefer automatisch in eine von der Muskulatur bestimmte Optimalposition gerückt werden. Dies projiziert sich auf die Halswirbelsäule und die beteiligten Muskelgruppen.

Wird durch die herausnehmbare Okklusionsschiene ein  Verbesserung der Symptome erreicht, die auf eine Veränderung des Bisses zurückzuführen ist, sollte über die langfristige Korrektur des Bisses nahgedacht werden. Dabei werden dann die Zähne mittels Füllungen, Onlays oder Kronen in die zuvor erarbeitete Position gesetzt.

   

Interdisziplinäre Zusammenarbeit 

Patienten die Probleme mit Craniomandibulärer Dysfunktion haben wissen dies häufig gar nicht und können das Beschwerdebild in seiner Komplexität gar nicht erfassen. Deshalb sollte die Betrachtung des Patienten mit Weitblick und über den eigenen Fachbereich hinaus erfolgen. Kann der Patient wissen, dass die Ursache seiner Rückenschmerzen im Kiefergelenk zu suchen ist? Genau so wie möglicherweise die Ursache seiner Kopfschmerzen, seines Tinnitus oder seines Schwindelgefühls? Aus diesem Grund ist häufig die Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen sinnvoll, da ein einzelner Fachbereich überfordert wäre und nicht die notwendigen Hebel für die komplexe Therapie hätte.

Für die Zusammenarbeit bei der Therapie arbeiten je nach Behandlungsfall folgende Fachbereiche miteinander: Zahnärzte, Kieferorthopäden, Orthopäden, Physiotherapeuten/Osteopathen, Logopäden, Kieferchirurgen, Zahntechniker, HNO-Ärzte, Psychotherapeuten, Neurologen, Schmerztherapeuten, Allgemeinmediziner, Internisten, Heilpraktiker, Homöopathen.


Ergebnis 

Beschwerden und Schmerzen lassen aufgrund der Entspannung der Muskulatur nach, Veränderungen der Wirbelsäule können von Orthopäden oder Physiotherapeuten auch nachhaltig behandelt werden. Kopfschmerzen oder Migräne sowie weitere Symptome wie Ohrgeräusche oder Schwindel verschwinden.

Neben den funktionellen Verbesserungen, die zu einer Verbesserung der negativen Schmerzsymptome führt, lässt sich durch die richtige Behandlung aber auch optisch einiges ändern. Stark abgeriebene Zähne die somit zu einem Annähern der Kiefer aneinander führen, rufen eine sehr ausgeprägten Nasolabialfalte und tiefen Falten im Mundwinkelbereich hervor. Das Anheben des Bisses auf die Höhe ohne Substanzverluste verändert somit auch das äußere Erscheinungsbild, das harmonisiert wird. Falten werden vermindert, das Aussehen wird jünger und freundlicher.

Langfristig ist die Gefahr einer Arthrose im Kiefergelenk mit Bewegungseinschränkungen und schmerzhaften Bewegungen, die kaum behandelbar sind gebannt.

   

Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung und beraten Sie gerne! 

Ihr Praxisteam Dr. Thomas Jungbluth & Dr. Nina Jungbluth aus Tutzing